Weil im Schönbuch – als Tabellendritter der Verbandsklasse Süd und Nachrücker aufgrund der Absage des SSV Schönmünzach, welche ihre Chancen im Bereich der Mädchen U15 suchen wollten, rückte unser Team in die Verbands-Mannschaftsmeisterschaften nach. Wir hatten schon einige Wochen auf diese Möglichkeit spekuliert und waren entsprechend vorbereitet… – unser Team war durch etwas unglückliche Umstände nach der Vorrunde vom 2. auf den 3. Tabellenplatz zurück gerutscht und demnach hatte Teamchefin Katrin Honold für die Meisterschaften eigentlich ein internes Hauptziel ausgegeben, welches wir aber an dieser Stelle nicht formuliert veröffentlichen werden. Die Meisterschaft entwickelte für unser Team eine überraschende Eigendynamik und am Ende stand unser Team dank einer überragenden Team- und Tagesleistung am Ende eines langen Turniertages plötzlich ganz oben auf dem Siegerpodest und darf sich nun „Württembergischer Mannschaftsmeister Mädchen U18“ nennen.
1. Platz Mädchen U18 TSV Herrlingen >> Württembergischer Meister!
Unser Team: Nicole Kiessling, Verena Schneider, Saskia Hamel und Deborah Nill
Foto von links nach rechts hintere Reihe - das Team hinter dem Team >> Dorothea Ziegler, Wolfgang Laur, Luella Zimmermann, Katrin Honold, Ann-Katrin Ziegler und Michael Hamel
Foto von links nach rechts vordere Reihe - unser Meisterteam >> Saskia Hamel, Deborah Nill, Nicole Kiessling und Verena Schneider
Spiel 1:
TTC matec Frickenhausen – TSV Herrlingen > 4:6
Die vorgesehene Auslosung bescherte uns im ersten Vergleich das Team des TTC matec Frickenhausen, welche die Meisterschaft leider etwas ersatzgeschwächt anspielen mussten aber mit ihrem starken Spitzenpaarkreuz und einen jungen Joker an Bord hatten. Nach einer Punkteteilung im Doppel bei einem Erfolg von Saskia Hamel und Deborah Nill für unser Team, ging das Spitzenpaarkreuz zum ersten Mal in die Spielbox. Während sich Nicole Kiessling zu einem 3:0-Erfolg durchtanken konnte, zeigte Verena Schneider gegen Stefanie Hamacher (Nr.1 des TTC matec Frickenhausen) eine ausgezeichnete Leistung und hatte die TTBW-Ranglistenspielerin knapp am Entscheidungssatz bei ihrer 1:3-Niederlage. Jetzt sollte der erste Auftritt im 2. Paarkreuz folgen – und dieser war im nachhinein gesehen der tatsächlich spielentscheidende Part des Teamvergleichs. Saskia Hamel punktete ganz sicher beim 3:0-Erfolg, während Deborah Nill mit einer ganz starken Vorstellung der jungen Lea Lachenmayer keine Entfaltungsmöglichkeiten ihrer Stärken zuließ und überraschend deutlich mit 3:1-Sätzen dominieren konnte. Nicole Kiessling musste etwas übermotiviert im Spitzeneinzel gegen Stefanie Hamacher zu schnell beim 0:3 gratulieren, während Verena Schneider sich nervenstark im Duell gegen Svenja Buschmann anschließend mit 3:1 behaupten konnte. Der erste Teilerfolg mit dem 5. Punkt zum Unentschieden war damit schon erreicht – während Saskia Hamel in endlosen Block- und Konterduellen am Ende mit 2:3-Sätzen gegen Lea Lachenmayer unterlag, konnte Deborah Nill mit ihrem zweiten Erfolg den Sack zumachen und wir konnten das erste Spiel tatsächlich mit 6:4 für uns entscheiden. Damit sollte es bereits im zweiten Duell des Tages zum brisanten Spiel gegen die SF Salzstetten kommen, welche parallel dem TV Reichenbach mit 2:6 unterlegen waren.
Spiel 2:
TSV Herrlingen – SF Salzstetten > 6:3
Im gefühlten „Spiel der Spiele“ dieser Meisterschaft lag schon eine spürbare Brisanz in der Luft. Unser Team wollte sich gegen genau diesen Gegner keine Blöße geben und war entsprechend bis in die Haarspitzen motiviert. Doch genau dieser Umstand war zunächst eher von Vorteil für das Team aus dem Bezirk Schwarzwald. Nach zwei mittelprächtigen Eingangsdoppeln war unser Team leider schnell mit 0:2 in Rückstand geraten und irgendwie schien der Ball nicht so zu laufen wie erhofft. Doch mit zunehmender Spieldauer spielten sich unsere Spielerinnen frei – Nicole Kiessling mühte sich zunächst zu einem 3:1-Erfolg, welcher aber enorm wichtig für den Anschluss für unser Team war. Verena Schneider unterlag nach großer Aufholjagd im Entscheidungssatz und Salzstetten war mit 3:1 in Front. Saskia Hamel punktete sicher mit einem 3:0-Sieg zum erneuten Anschluss und eine fantastische Deborah Nill blieb entschlossen und nervenstark und konnte mit einem hart umkämpften 3:2-Erfolg den Ausgleich herstellen. Das Team aus Salzstetten war nun etwas „geschockt“ – Nicole Kiessling ging im Spitzeneinzel sehr entschlossen zur Sache und ließ der starken Annika Dettling kaum Entfaltungsmöglichkeiten zu und brachte unser Team nun erstmals mit 4:3 in Führung. Verena Schneider hatte etwas Anlaufzeit im Duell der „Zweier“, war aber nach verlorenem ersten Satz dann wohl im Wettkampfmodus und siegte verdient mit 3:1-Sätzen zum 5:3. Saskia Hamel (Foto rechts) war es danach vorbehalten mit einer ganz feinen Leistung einen glatten 3:0-Erfolg einfahren zu können und damit war unser 6:3-Erfolg Fakt geworden. Unser Team stand plötzlich im Finale gegen den TV Reichenbach, da Isabel Köngeter und ihr Team den TTC matec Frickenhausen auch mit 6:4 bezwingen konnten.
Spiel 3:
TV Reichenbach – TSV Herrlingen > 3:6
Um den ganz großen Coup landen zu können, war vor dem Spiel schon klar… – es muss ein Sieg her! Bei einem Unentschieden wäre unser Gegner des TV Reichenbach Württembergischer Mannschaftsmeister gewesen. Die Doppelauslosung ergab die Konstellation, dass die jeweiligen Paarkreuz direkt aufeinandertrafen. Nicole Kiessling und Verena Schneider waren zuvor zweimal als zweiter Sieger vom Tisch gegangen, konnten nun aber gegen Isabel Köngeter und Madlen Schröder genau zum richtigen Zeitpunkt eine Wende einlegen und konnten mit einem relativ sicheren 3:1-Erfolg die Reichenbacher bezwingen. Unser Doppel 2 musste sich am Nebentisch allerdings mit 1:3 geschlagen geben und damit startet man mit 1:1 ins Finale. Verena Schneider hatte im ersten Einzel leider nicht viel entgegen zu setzen und musste für ihren Geschmack zu schnell beim 0:3 wieder die Spielbox verlassen. Unsere Spitzenspielerin Nicole Kiessling war nach der Anstrengung am Vortag (Relegation Damen) und dem dritten Teamvergleich an diesem Tag inzwischen etwas am Limit, konnte aber „aufgepebbelt“ werden und in ihrer unvergleichlichen Art mit toller Kampfeinstellung gerade noch einen 3:2-Erfolg Heimspielen. Deborah Nill konnte danach mit 2:0 in Führung gehen und es sah nach einer Überraschung aus, doch die toll kämpfende Pia Schuster konnte das Spiel leider zu unseren Ungunsten noch drehen und Deborah mit 3:2-Sätzen bezwingen. Saskia Hamel war gegen Enya Abler eigentlich schon auf der Verliererstraße, als nach einer 2:1-Satzführung der 4. Satz klar wegging und im Entscheidungssatz die Reichenbacherin schon mit 7:4 in Führung lag. Nach einem Time-Out von Betreuerin Katrin Honold konnte Saskia in tollen Ballwechseln tatsächlich noch die Wende erreichen und das Spiel mit 11:8 zum 3:3 Zwischenstand beenden. Nun folgte einfach der „Auftritt des größeren Willens“ – unsere Spielerinnen konnten die folgenden 3 Duelle allesamt für sich entscheiden. Zuerst kämpfte Nicole Kiessling nach einem 0:1 und 1:7 Rückstand Isabel Köngeter im Entscheidungssatz mit 12:10 nieder, während Verena Schneider erneut mit tollem Spiel einen 3:1-Erfolg erringen konnte. Und wieder schlug die große Stunde von Saskia Hamel, welche nach einem 1:2-Satzrückstand dann in allen möglichen und unmöglichen Lagen tolle Bälle auf den Tisch zurück „zirbelte“ und deshalb mit 11:4 und 11:6 die Oberhand in den Sätzen 4 und 5 behalten konnte. Danach folgt einfach nur noch großer Jubel des Team, unserer Betreuer und unserer Special-Supporters!
Mit diesem Erfolg hat unser Team wirklich ein ganz großes Kapitel Tischtennisgeschichte im TSV Herrlingen geschrieben… – und nachdem uns zuvor jemand für das Finale eine Niederlage gewünscht hatte, war dies vielleicht der entscheidende Kick für diesen sensationellen Triumph. Vielen Dank für den Kick!
BUUUMMMM – BUUUMMMM! – extrem Onfire!! – Fureeeeeeeee…!!!!
Text: Wolfgang Laur | Fotos: Thomas Ost und Katrin Honold