19. Senioren Weltmeisterschaften – World Veteran Championships 2018

Katrin Honold - Kirstin HerlemannDas Erlebnis dieser Meisterschaften wird lange in Erinnerung bleiben, denn was dort organisatorisch an 250 Tischen bei 5045 Teilnehmern im Messezentrum des Convention-Center geboten wurde, darüber werden Hans Ohlhauser, Heidi Bunk, Katrin Honold, Wolfgang Laur als aktive Teilnehmer und Wolfgang Bunk als Betreuer noch lange einige Geschichten erzählen können.

Ein historischer Erfolg für die Geschichtsbücher des TSV Herrlingen gelang dabei unserer Katrin Honold mit dem Erfolg der Bronze-Medaille im Doppel der Seniorinnen 40 gemeinsam mit Kirstin Herlemann (TTC Neukölln-Berlin) – siehe Foto rechts bei der Siegerehrung. Herzliche Gratulation zu diesem Erfolg!

Senioren 80
Unserem Starter Hans Ohlhauser war trotz seines hohen Erfahrungsschatzes eine deutliche Nervosität anzumerken – welche er erst nach seinem ersten Einzelauftritt etwas „besiegen“ konnte.
Einzel – Vorrunde
Ohlhauser – Cornelis De Bondt (Australien) > 1:3 (8:11, 6:11, 11:5, 9:11)
Ohlhauser – Arthur Gillmann (USA) > 3:0 (11:2, 11:2, 11:4)
Ohlhauser – Doon Wong (USA) > 3:0 (14:12, 11:4, 11:4)
Nach einer knappen Auftaktniederlage, welche eben auch von der Anfangs-Nervosität mit geprägt wurde gegen den „lustigen Vogel“ Case De Bondt konnte unser Hans Ohlhauser die zwei weiteren Partien gegen zwei Amerikaner sicher gewinnen und damit in die Endrunde einziehen.

Hans Ohlhauser - Doon Wong - Case De Bondt - Arthur Gilman

im Bild oben von links nach rechts >> Hans Ohlhauser, Doon Wong (USA), Case De Bondt (Australien) und Arthur Gilman (USA)

Einzel – Hauptrunde (letzte 64)
Ohlhauser – Vincenzo Paesano (Italien) > 3:0 (11:8; 11:7; 11:6)
Als Gruppenzweiter aus der Vorrunde musste sich Hans Ohlhauser in der ersten Hauptrunde einem Gruppensieger stellen. Doch gegen den Italiener Vincenzo Paesano fand Hans mit guter Betreuerunterstützung von Wolfgang Laur schnell die richtige Taktik und konnte einen sicheren 3:0-Erfolg erringen und damit unter die letzten 32 vorrücken.
Einzel – Endrunde (letzte 32)
Ohlhauser – Yueh Yun Lu (USA) > 0:3 (9:11; 7:11; 7:11)
Gegen den starken Penholder-Spieler Lu hatte unser Hans nach eigener Aussage fast keine Chance, alle Störaktionen waren immer nur von kurzer Dauer und sein Rivale hatte fast immer die bessere Antwort parat und damit war unter den letzten 32 Spielern leider Endstation für Hans Ohlhauser

Doppel – Vorrunde
Ohlhauser / Mahlstedt – Pawlowski / Tempelmann (USA) > 3:0  (kampflos)
Ohlhauser / Mahlstedt – Chultembayar / Gillman (Mongolei/USA) > 3:0
Ohlhauser / Mahlstedt – Merimaa / Arndt (Finnland/Deutschland) > 2:3
Im Doppel stand Hans Ohlhauser mit Partner Klaus Mahlstedt kurz vor dem Gruppensieg in der Vorrunde – nach 2 klaren Erfolgen musste sich das Duo der Paarung um Erich Arndt mit Partner Kai Marimaa im Entscheidungssatz am Ende klar geschlagen geben.
Doppel – Endrunde (letzte 32)
Ohlhauser / Mahlstedt – Lailheugue / Spickermann (Frankreich/Deutschland) > 1:3
Kurz schnupperte das Duo Ohlhauser / Mahlstedt am Achtelfinale, doch die Paarung um „Miesepeter“ Dieter Spickermann mit einigen sehr unschönen Aktionen mit seinem Partner Pierre Lailheugue sicherte sich einen knappen 3:1-Erfolg.

Seniorinnen 60
Heidi Bunk zeigte bei den Weltmeisterschaften eine unglaublich starke Leistung und konnte alle Erwartungen weit übertreffen.

Heidi Bunk - Meijun Zhouin Bild rechts >> Heidi Bunk gemeinsam mit ihrer ersten Gegnerin Meijun Zhou (China)

Einzel – Vorrunde
Bunk – Meijun Zhou (China) > 3:1 (11:6; 7:11; 11:2; 11:7)
Bunk – Alexandra Gan (Australien) > 3:0 (11:3, 12:10, 11:5)
Bunk – Junko Tanahashi (Japan) > 1:3 (9;11; 13:11; 5;11; 5:11)
Heidi Bunk legte in ersten Einzeln gleich los wie die vielbenannte Feuerwehr und konnte zuerst mit einem Überraschungserfolg gegen Meijun Zhou aus China überraschen und danach auch groß gewachsene Australierin Alexandra Gan sicher in Schach halten. Im letzten Einzel um den Gruppensieg musste sich Heidi Bunk dann der Favoritin nach gutem Spiel aber mit 1:3-Sätzen geschlagen geben.
Einzel – Hauptrunde (letzte 64)
Bunk – Linda Roff (England) > 2:3 (8:11; 12:10; 5:11; 13:11; 10:12)
Im überaus knappen Duell gegen die Engländerin Linda Roff kämpfte sich Heidi Bunk nach einem 1:2-Satzrückstand mit toller Moral zurück ins Spiel und konnte zunächst ausgleichen und hatte dann im Entscheidungssatz gar einen Matchball zum Einzel in die 2. Hauptrunde. Doch etwas unglücklich konnte Heidi den Matchball nicht nutzen und musste danach Linda Roff noch zum Einzug unter die letzten 32 gratulieren.
Doppel – Vorrunde
Bunk / Oscheja – Pillay / Ullaji (Indien) > 3:0 (kampflos)
Bunk / Oscheja – Smart / Neville (USA/Dänemark) > 3:1
Bunk / Oscheja – Takeyoshi / Tanahashi (Japan) > 3:1
Einen Überraschungscoup landeten Heidi Bunk mit ihrer Partnerin Marita Oscheja (Berlin), welche nach zwei Erfolgen dann auch die Favoriten auf den Gruppensieg, die Japanerinnen Takeyoshi und Tanahashi beim 3:1-Erfolg entzaubern konnten.
Doppel – Endrunde (letzte 32)
Bunk / Oscheja – Han / Niu (China) > 3:1
Ein weiterer Paukenschlag gelang dann in der ersten Hauptrunde, als man erneut eine starke Paarung aus China bei einem überaus umkämpften und knappen 3:1-Erfolg niederringen konnte. Dabei überzeugte vor allem unsere Heidi immer wieder mit überraschenden und gewinnbringenden Rückhandattacken, welche den beiden Chinesinnen gar nicht gefielen.
Doppel – Endrunde (letzte 16)
Bunk / Oscheja – Kim / Onishi (Australien/Japan) > 0:3
Unter den letzten 16 Paarungen konnte man dann gegen das starke Duo Sophie Kim und Yaeko Onsihi nicht bestehen, die beiden Spielerinnen schauten Heidi Bunk und Marita Oscheja immer wieder gekonnt aus und ließen beim 3:0-Erfolg nicht anbrennen.

Senioren 45
Trotz noch nicht ganz überstandener Verletzung stellte sich Wolfgang Laur der Konkurrenz und konnte sogar ein paar Überraschungserfolge durch sein nach wie vor gut vorhandenes Ballgefühl erringen.
Einzel – Vorrunde
Laur – Michiharu Ozeki (Japan) > 3:0 (13:11; 11:9; 11:8)
Laur – Ihor Falchuk (Ukraine) > 0:3 (5:11; 3:11; 5:11)
Laur – Garcia (Argentinien) > 0:3 (0:11; 7:11; 6:11)
Mit einem Autaktcoup gegen den Japaner Ozeki konnte Wolfgang etwas überraschen, musste sich danach erwartungsgemäß stärkeren Gegner klar geschlagen geben.
Einzel – Consolation-Cup
Laur – Radek Syrovatka (Tschechien) > 3:2 (11:9; 8:11; 11:7; 10:12; 11:9)
Laur – Kevin Dinnes (England) > 3:0 (kampflos)
Laur – Thomas Weiss (Schweiz) > 3:0  (kampflos)
Laur – Rishi Sharma (Indien > 0:3 (6:11; 3:11; 3:11)
Im Consolation-Cup verlief dann alles etwas wirr… – nach einem knappen Auftakterfolg gegen den Tschechen Syrovatka beim umkämpften Aufschlagduell, zog Wolfgang nach zwei kampflosen Erfolgen bis ins Achtelfinale ein, ehe er dort dem Inder Rishi Sharma klar in 3 Sätzen unterlag.
Doppel – Vorrunde
Laur / Bente – Yang / Yang (China) > 3:0 (kampflos)
Laur / Bente – Vendelbo / Wanek (Dänemark / Deutschland > 0:3
Laur / Bente – Huang / Liu (USA) > 3:1
Mit 2 Erfolgen bei einer klaren Niederlage gelang konnte sich Wolfgang mit Partner Kai Bente (Schleswig-Holstein) überraschend für die Endrunde qualifizieren. Die Vorrundenpartien fanden unter großen Zuschauerinteresse statt, da am Nebentisch Jörg Rosskopf & Chen Weixing ihre Vorrundenbegegnungen bestritten – ein teilweise etwas seltsames Tischtennisspielen unter einer solchen Beobachtung.

Wolfgang Laur

im Bild oben >> Wolfgang Laur beim Aufschlag im Doppel gegen Wendelbo & Wanek

Doppel – Endrunde (letzte 128)
Laur / Bente – Sui / Lui (USA / Hong Kong) > 0:3
In der ersten Hauptrunde konnte Wolfgang mit seinem Partner dann nichts gegen zwei sehr starke Penholderspieler beim 0:3-ausrichten.

Seniorinnen 40
Unsere Katrin überzeugte erneut als wahre Spitzenspielerin für besondere Anlässe und konnte nach einem etwas unglücklichen Verlauf im Einzel dann im Doppel einen wirklich historischen Erfolg erringen.
Einzel – Vorrunde
Honold – Hui Pinh Mabel Ang (Singapur) > 0:3 (7:11; 8:11; 5:11)
Honold – Eniko Marton (Ungarn) > 3:0 (11:7, 11:7; 11:5)
Honold – Sarah Horsnell (England) > 3:0 (11:5; 12:10; 11:5)
Nach einer Auftaktniederlage gegen die starke Spielerin aus Singapur, konnte sich Katrin Honold in den beiden weiteren Partien in die Endrunde des Hauptfeldes vorkämpfen. Dabei war unter anderem das Spiel gegen die überaus faire Engländerin Sarah Horsnell eine wichtige Partie und geprägt von gegenseitigem Respekt und großen Gesten.

Katrin Honold

im Bild oben von links nach rechts >> Katrin Honold, Sarah Horsnell (England), Hui Punh Mabel Ang (Singapur) und Eniko Marton (Ungarn)

Einzel – Hauptrunde (letzte 64)
Honold – Youngran Lee (Korea) > 2:3 (8:11; 9:11; 11:9; 11:4; 9:11)
In einem Duell auf Augenhöhe hatte Katrin in der Schlussphase des Entscheidungssatzes durchaus die Möglichkeit in die nächste Runde einzuziehen. Nach dem Ausgleich zum 2:2 nach Sätzen, bei einem zwischenzeitlichen 0:2-Satzrückstand, konnte Katrin den Entscheidungssatz unter der Betreuung von Paula Truöl lange offen gestalten, aber dann ihrer Gegnerin letztendlich leider doch zum knappen Erfolg gratulieren.

Doppel – Vorrunde
Honold / Herlemann – Kim / Oh (Korea) > 3:2
Honold / Herlemann – Garrett / Reid (Neuseeland / Australien) > 3:0
Honold / Herlemann – Kertai / Horakova (Ungarn / Tschechien) > 0:3
Im Doppel war die Vorrundengruppe durchaus knifflig – im ersten Duell konnte man sich knapp gegen die Paarung aus Korea behaupten und dieser Sieg war am Ende dann auch „Bronze“ wert… – nach einem weiteren Erfolg gegen eine Paarung des 5. Kontinents, war bei der Niederlage gegen die späteren Weltmeisterinnen Kertai / Horakova eigentlich nicht viel zu bestellen.
DKatrin Honoldoppel – Endrunde (letzte 32)
Honold / Herlemann – Rupassara Gedara / Basak (Syrien / Indien) > 3:1
Gegen das unorthodox agierende Duo aus Syrien und Indien konnte man keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern man musste einfach ein paar Bälle einfach mehr auf den Tisch spielen um sich in dieser Partie behaupten zu können und damit ein Achtelfinaleinzug zu sichern.
Doppel – Endrunde (Achtelfinale)
Honold / Herlemann – Eom / Jo (Korea) > 3:2
In einer überaus nervenaufreibenden Partie zeigten sich Katrin und Kirstin von ihrer besten Seite und konnten nach einem 1:2-Satzrückstand die Favoriten aus Korea in einem fulminanten Spiel doch noch mit 3:2-Sätzen niederringen – beim Stand von 9:9 nahm speziell Katrin allen Mut zusammen und konnte mit 2 tollen Offensivaktionen das Spiel entscheiden und der Viertelfinaleinzug war perfekt!
Doppel – Endrunde (Viertelfinale)
Honold / Herlemann – Franchi / Semenza (Italien) > 3:0
Gegen die zuvor sehr starken Italienerinnen hatten Katrin und Kirstin überraschenderweise kaum Problem, da die Gegnerinnen an Katrins passiven Bällen eigentlich sehr verzweifelten und danach Kristin mit tollen Topspin-Salven Punkt für Punkt erringen konnte und damit war die Sensation perfekt – Halbfinaleinzug!
Doppel – Endrunde (Halbfinale)
Honold / Herlemann – Luh-Fleischer / Aas (Deutschland / Estland) > 2:3
Im Duell um den Einzug ins Finale hatte das überaus gut harmonierende Duo tatsächlich die Chance den ganz großen Triumph perfekt zu machen. Nach einer 1:0-Satzführung, geriet man zunächst mit 1:2 in Rückstand, konnten diesen aber schnell zu einem 2:2 ausgleichen. Der Entscheidungssatz verlief dann ziemlich verrückt. Nach einem 1:5-Rückstand zum Seitenwechsel, konnte man dann mit 6:5 in Führung gehen und macht dann auch den Punkt zum 7:5, welchen die Gegnerinnen allerdings für sich versuchen wollten zu reklamieren. Doch Schiedsrichterin, sowie Katrin und Kirstin konnten keinerlei Tischberührung bemerken und es entwickelte sich eine etwas unschöne Diskussion, welche das bis dahin spannende Spiel dann leider zerstörte. Trotz Time-Out beim Stand von 7:7 wollte eigentlich kein wirklicher Ballwechsel mehr stattfinden und somit endete der Satz dann leider mit 7:11 und weiteren kleinen Diskussionen.
Doch das Erringen des 3. Platzes und die damit verbundene Bronzemedaille sind ein wirklich überaus großer und historischer Erfolg für Katrin, unsere Abteilung und den gesamten TSV Herrlingen.

Text: Wolfgang Laur | Fotos: Wolfgang Laur, Wolfgang Bunk, Hans Ohlhauser, Patrizia Haußer